Krumme Brunsbüttel

Auszubildende mit Fluchthintergrund: Ein Profil von Anas Kalaaji

Bild: Nils Mißfeldt und Mohamad Anas Kalaaji

Ohne Deutschkenntnisse und familiäre Unterstützung kam Mohamad Anas Kalaaji, von allen Anas genannt, 2015 nach Deutschland. Nun hält er stolz seinen Gesellenbrief in den Händen, hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag und möchte anderen Menschen mit einem ähnlichen Lebensweg zeigen, dass ein beruflicher Neuanfang in Deutschland möglich ist – egal welchen Alters oder welches Bildungsstandes.

Brunsbüttel, Ausbildungsmesse im Bildungszentrum, Februar 2018: Firma Krumme stellt sich vor, beantwortet Fragen interessierter Bewerber und zeigt den Gästen einen Ausschnitt aus ihrem Arbeitsalltag: Planen, Organisieren, Montieren.
Einer der Besucher der Messe ist Anas, 29 Jahre alt, in Aleppo geboren und aufgewachsen. Er war bereits motivierter und talentierter Schlosser, sowie sein Vater und Verkäufer einer Tochterfirma von Henkel. Doch als der Krieg in Syrien begann und als er als Soldat, gegen seinen Willen eingezogen werden sollte, war sein gewohntes Leben vorbei: Er versteckte sich bei Freunden außerhalb Aleppos, floh mithilfe jeglicher noch so abenteuerlichen Verkehrsmittel oder zu Fuß über die Türkei, Griechenland und Ungarn nach Deutschland.

In Brunsbüttel angekommen, belegte Anas einen Deutschkurs, der ihm auf dem Arbeitsmarkt die Türen öffnen sollte. Während dieser Zeit fand die Berufsmesse statt und nach einem Gespräch mit unserem Geschäftsführer an unserem Stand, machte Anas anfänglich ein zweiwöchiges Praktikum bei uns im Betrieb. Nach dem ersten Eindruck von der Firma bewarb sich Anas auf eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker und war bereits von da an ein festes Mitglied unseres Teams.

Dank der Hilfe unserer Ausbilder Herr Mißfeldt und Herr Hernando, gelang es Anas, trotz Schwierigkeiten, die jahrgangsbeste Zwischenprüfung abzulegen und schließlich die Abschlussprüfung. Rückblickend sagt Anas: „Manchmal war es in dieser Zeit schwer für mich Erklärungen, aufgrund der Sprachbarriere, zu folgen. Ich hatte ein positives Mindset, war motiviert und hatte auch mein Ziel fest im Blick – den erfolgreichen Abschluss der Lehre und wusste, dass ich auf den Rückhalt meiner Kollegen zählen konnte.“
Für die Zukunft hat Anas bereits Pläne: „Wenn ich genug Sprachkenntnisse und Expertise gesammelt habe, könnte ich mir vorstellen einen Meisterabschluss zu machen oder selbst Ausbilder zu werden.“

Wir, als Firma, begrüßen Anas Pläne und sind froh, dass er ein Teil unseres Teams ist!

An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich beim Beratungsnetzwerk "alle an Bord" bedanken, die Anas auf seinem beruflichen Weg in Deutschland unterstützt haben und sich weiterhin in Schleswig-Holstein engagieren, um Geflüchteten einen Berufsstart und Perspektiven zu ermöglichen!


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